Denimstoffe bzw. Jeansstoffe

Denim- der Stoff, aus dem die Jeans sind. Jeans ist ein Schlagwort, das jeder mit irgendwelchen Ideen verbindet, und oft ganz unterschiedlichen. In erster Linie bezeichnet es die Machart, nämlich grobe, stabile Nähte, meist aufgesetzte Taschen, mit Nieten verstärkte Ecken und einen körperbetonten, engen Schnitt. Das gilt vor allem für die Hosen, aber auch für Jacken. Zum Zweiten verbinden wir die entsprechende Optik damit: verwaschen, abgewetzt, mitunter sogar ausgefranst und durchlöchert. Bei keinem anderen Kleidungsstück würdest du das noch tragen, bei den Jeans gehört das zum Design dazu. Dann aber meint man auch den dafür verwendeten Stoff damit. Denim ist der Stoff, aus dem die Jeans in der Regel hergestellt sind, deshalb wir er oft auch schlicht als Jeansstoff bezeichnet.

Die steife und recht grobe Arbeitshose aus den Vereinigten Staaten war die Ausrüstung der Cowboys und der Goldgräber. Dank Hollywood avancierte sie schnell zur Freizeitkleidung, dann auch sehr bald zu einem der Symbole Amerikas, wie Coca-Cola, Hamburger, Rockmusik und Konsum. Dank James Dean und der Hippie- Bewegung wurde die verwaschene, ausgefranste Arbeitshose dann aber auch zum Sinnbild einer Generation, die gegen genau diesen Konsumwahn, den amerikanischen Kulturimperialismus, aber auch die Enge der Traditionen protestierte. Die Bluejeans stand für die Befreiung vom Rockzwang bei den Frauen, vom Ausbrechen aus den engen Anstandsregeln, der Obrigkeitshörigkeit, dem Karrierezwang und den Tabuthemen wie Sexualität. Mit solch einer massiven Symbolträchtigkeit, USA und Protest und sexuelle Befreiung eroberte die Jeans in drei Jahrzehnten die ganze Welt. Denim, aus dem die Jeans gemacht werden, ist heute der meistverwendete Hosenstoff überhaupt.

Jeansstoffe

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Was ist Denim?

Das starke, extrem strapazierfähige Gewebe ist eine spezielle Webart in Köperbindung, das heißt, mit feinen diagonalen Rippen. Durch unterschiedliche Färbung von Kette und Schuss entstehen verschiedenfarbige linke und rechte Seite und die für Jeansstoffe typischen Helligkeitsunterschiede nach dem Waschen. Mit blauen und naturweißen Fäden erhält man zum Beispiel die traditionelle Bluejeans. Der zunächst sehr starre Stoff mit wird erst durch längeres Tragen oder intensives Waschen geschmeidiger und bekommt seine helleren Stellen, weshalb fertige Jeanshosen oder -jacken fast immer vorgewaschen werden. Denim wird traditionell aus der robusten und saugfähigen Baumwolle hergestellt, heute auch oft mit Beimischungen von Kunstfasern wie Polyester oder Elasthan, was beim Letzteren zum Stretch-Denim führt.


Was kann ich aus Denim machen ?

Du wirst bei uns eine Menge toller Denim finden, in den verschiedensten Farben und Farbkombinationen und in verschiedenen Stärken. Dünnere Gewebe eignen sich beispielsweise prima für Hemden, Blusen, Schürzen, leichte Sommerjacken oder Kinderkleidung. Aber der Einsatz des Jeansstoffs beschränkt sich nicht allein auf Bekleidung. Der starke, widerstandsfähige Stoff eignet sich auch gut zum Beziehen von Polstern, zum Bespannen von flexiblen Möbeln oder Wänden, als Tischläufer auf dem Couchtisch, für Taschen, zum Auskleiden von Körben und vieles mehr. Such dir deinen Traumstoff aus zum Schneidern, Polstern, Dekorieren oder Basteln.


Tipps & Tricks zur Verarbeitung von Denim

Der etwas starre, feste Stoff lässt sich ohne Probleme anzeichnen, zuschneiden und heften. Beim Anzeichnen nicht auf die richtige Seite achten, sondern auch auf den Fadenlauf. Darauf achten, wie die feine Diagonalstruktur verläuft. Bei Hosenbeinen oder Ärmeln sollte die Diagonale von Oben Aussen nach Unten Mitte laufen, das bedeutet, bei rechten und linken Teilen spiegelbildlich. Was übrigens bei fertig gekauften Jeans oft nicht der Fall ist.


Welches Nähgarn und welche Nähnadel nehme ich für Denim?

Je nach Einsatz und Stärke des Stoffs wirst du einen entsprechend starken und widerstandsfähigen Faden wählen, also beispielsweise einen hochwertigen Baumwollfaden in 70er Stärke für Oberbekleidung. Bei Polsterbezügen und traditionell sichtbaren Doppelnähten der Jeans kannst du eher auf Stärke 50 oder sogar 30 zurückgreifen. Für die Nähmaschine gibt es spezielle Jeansnadeln mit einer mittelscharfen Kugelspitze und

verstärktem Schaft. Die blau markierte Nadel geht problemlos auch durch dicke Mehrfachlagen, ohne seitlich zu verlaufen, wodurch Nadelbruch und Fehlstiche vermieden werden. Zum Nähen der Doppelnähte gibt es auch Zwillingsnadeln extra für Jeans. Die Nähte werden spätestens beim Ausbleichen der Jeans gut sichtbar, daher lohnt sich ein sorgfältiges Nähen. Bei der Wahl der Garnfarbe hast du bei den Sichtnähten die freie Wahl.


Design durch Waschen

Bei kaum einem anderen Stoff wird der deutlich sichtbare Verschleiß genutzt, um eine besondere Optik zu erhalten. Bei der Jeans gehört das, wie schon oben angeführt, zu ihrer eigenen Kultur. Designs sind hier etwa:

  • prewashed (vorgewaschen)
  • bleached (chemisch gebleicht)
  • stone washed (mit Steinen gewaschen)

Das Waschen mit Bimssteinen simuliert das Abscheuern des Denimstoffs in verschiedenen Graden bis hin zu Fehlstellen im Gewebe. In einer normalen Haushaltswaschmaschine solltest du das besser nicht probieren, selbst in einen festen Jutesack gepackt wird das der Trommel und den Lagern nicht sehr gut tun. Aber vielleicht kennst du ja jemanden, der einen Betonmischer hat?